Bautzener Kastengurke

Das Saatgut dieser alten Sorte stammt aus der Genbank Gatersleben. Es wurde vom VEN weitervermehrt und wieder in die Gärten der Oberlausitz zurückgeholt. Die Kastengurke wächst auch im Freiland sehr gut, nicht nur im Frühbeetkasten (wie der Name vermuten lässt). Aus aktuellem Anlass ist darauf hinzuweisen, dass die Bitterstoffe in Gurken, Zucchini und Kürbissen nicht gesund sind! Alte Gurkensorten wie die Kastengurke können unter ungünstigen Wachstumsbedingungen diese Bitterstoffe in den Früchten einlagern.

Alle bitteren Teile von Gurken sollten keinesfalls verzehrt werden! Die darin enthaltenen Cucurbitacine können lebensgefährlich sein.

Also entweder die bitteren Teile ausschneiden (Stielansatz) oder die Gurken wegwerfen.


Seit dem Juli 2020 ist die Bautzener Kastengurke Passagier der "Arche des Geschmacks" von slow food Deutschland!


In einem Katalog der Fa. Heinemann, Erfurt, von 1940 (s. Abb. unten) ist die Bautzener Kastengurke aufgeführt, so dass sie in diesen Jahren vermutlich noch weit verbreitet war. Laut der Datenbank „Historisch genutztes Gemüse“, leider online nicht mehr erreichbar (Nov. 2021), ist sie erstmals in einem Samen-Verzeichnis von Benary 1924 erwähnt. In dieser Datenbank gilt sie als verschollen, wurde aber in der Genbank Gatersleben gefunden und wieder erfolgreich von Hobbygärtnern des VEN vermehrt. Inzwischen ist Saatgut wieder erhältlich.

Rechte Abbildung: als fast reife Gurke zur Samengewinnung. Man kann nach dem Ausschälen der Kerne immer noch Senfgurken daraus machen! Alle Fotos: © M. Berger

 

 © Matthias Berger


Wie alle "alten"Gurkensorten bildet auch die Bautzener Kastengurke bei Streß Bitterstoffe, die vom Stielansatz mehr oder weniger weit in der Gurke wandern. Diese Bitterstoffe sind giftig und sollten nicht verzehrt werden! Entweder die bitteren Stellen ausschneiden bzw. die Gurke verwerfen.